Das war der 14. Jugend-Kultur-Preis

„Die Auseinandersetzung mit Kultur und die ersten eigenen künstlerischen Schritte öffnen neue Horizonte,“ erklärte Kultusminister Stephan Dorgerloh am 05.12.2011 anlässlich der Verleihung des Jugend-Kultur-Preises unter dem Motto „Schritte“ des Landes Sachsen-Anhalt. Bei der Preisvergabe im Magdeburger Schauspielhaus betonte der Kultusminister die Bedeutung kultureller Bildung für die Gesellschaft. Sie leiste, so der Minister, einen wichtigen Beitrag zu Weltoffenheit und Toleranz.

Am 14. Jugend-Kultur-Preis haben weit über 1.400 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Unter den 98 Einreichungen waren in diesem Jahr neben Theaterinszenierungen, HipHop- und sozialen Musikprojekten auch Filmbeiträge, literarische und Geschichts-Projekte sowie Werke, die alle Kulturgenre-Grenzen neu definieren.

Die Preise gingen an:

Seit 2008 setzte das Benefizkonzert „Heb Deine Hand für Courage“ ein musikalisches Zeichen für mehr Courage im Alltag. Einmal im Jahr organisierten 14 Magdeburger Jugendliche das gleichnamige Konzert, dessen Einnahmen einer wohltätigen Organisation zu Gute kam. Im Jahr 2010 gingen die Spendengelder an den Kinder- und Jugendnotdienst Magdeburg (KJND). Das Organisationsteam, bestehend aus Schüler*innen und Studierenden sowie die engagierten Bands, arbeitet ehrenamtlich an dem Projekt. „Heb Deine Hand für Courage“ erhielt in den vergangenen Jahren bereits zweimal ein Anerkennungsschreiben beim Jugend-Kultur-Preis. Die Jury würdigte mit dem diesjährigen 1. Preis auch die kontinuierliche Arbeit der Jugendlichen. Mit der Auszeichnung erhielten die Jugendlichen ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro.

Den 2. Preis belegte ein Schreibprojekt des Friedrich-Bödecker-Kreises Sachsen-Anhalt. Unter dem Motto „Unzensiert und unfrisiert“ hatte der Verein zur Förderung zur Lese- und Literaturförderung in Sachsen-Anhalt Kinder und Jugendliche aufgerufen, frei verfasste Texte einzureichen – ohne Themen- oder Genrevorgabe. Herausgekommen waren die Anthologie „Das tanzende Alphabet“ mit Beiträgen von Kindern und Jugendlichen zwischen acht und 18 Jahren. Die 4.400 eingereichten und 200 veröffentlichten Texte gaben einen Einblick in die Gefühle und Gedanken junger Sachsen-Anhalter*innen. Für diese eindrucksvolle Arbeit erhielt das Literaturprojekt den 2. Preis und 2.000 Euro.

Getreu dem Motto „Ich bin ich und du bist anders“ starteten im September 2010, 14 Kinder eine Puppentheater-AG und entwickelten eine eigene Inszenierung. Sie bauten Figuren, Puppen und Objekte, entwarfen das Bühnenbild und studierten ihre Rollen ein. Vier unterschiedliche Geschichten zum Thema sind entstanden, die im Mai 2011 erstmals uraufgeführt wurden. Das Projekt war eine Kooperation zwischen dem Puppentheater Magdeburg und dem Hegel-Gymnasium Magdeburg. Teilgenommen haben Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren, ihre Inszenierung wurde mit dem 3. Preis und 1.500 Euro honoriert.

Förderpreis: „RING“, Theaterprojekt, Halle (Saale)
Von der Jury mit einem Förderpreis bedacht wurde das Theaterprojekt „Ring“ der Silberwald-Grundschule aus Halle (Saale). In dem Projekt setzten sich die Teilnehmenden mit nicht weniger Anspruchsvollem auseinander als Richard Wagners „Ring der Nibelungen“. Altersgerecht wurde das Stück für die Dritt- und Viertklässler*innen vereinfacht, von ihnen selbst umformuliert und erspielt..

Förderpreis: „TANZ-ZEIT“, Tanzprogramm, Dessau-Roßlau
Den zweiten Förderpreis der Fachjury erhielt das Programm „Tanz-Zeit“ der Kinder- und Jugendtanzgruppe „Schaut hin e.V.“ aus Dessau-Roßlau. In der Marienkirche zu Dessau setzten sie dieses Jahr ihr Hobby in Szene: Ziel war es, die Öffentlichkeit für den Tanzsport zu begeistern und verschiedene Genres zu präsentieren.

Sonderpreis der Jugend-Jury: „Wortspielplatz V“, HipHop-Tag, Magdeburg
Gewinner des Sonderpreises der Jugend-Jury sind Armin Bethke und Martin Jagade. Die beiden Magdeburger veranstalten seit vier Jahren den „Wortspielplatz“, einen interaktiven Tag des HipHops. Kinder und Jugendliche können hier die lokale und globale HipHop-Kultur kennen lernen und ihre zahlreichen Facetten ausprobieren. Gemäß der Maxime „Each Own – Teach Own“ gaben dieses Jahr AkteurInnen der lokalen HipHop-Szene jungen Menschen Einblicke in Breakdance, Graffiti, Rap und Beatproduktion sowie in die Geschichte des HipHop und soziales Engagement. Die beiden Magdeburger Rapper wollen HipHop gleichzeitig als Instrument der Problembewältigung und Umsetzung eigener Kreativität vorstellen. Die Idee des „Wortspielplatz“ war der Jugendjury einen Sonderpreis wert, der mit 500 Euro dotiert ist. Auch die Fachjury würdigte das Engagement der beiden Magdeburger mit einem Anerkennungsschreiben.

Anerkennungen

Die Anerkennunge, für hohes kulturelles Engagement gingen dieses Jahr an:

  • „Wortspielplatz V“: interaktiver HipHop-Tag, Magdeburg // Armin Bethke, Martin Jagade
  • „Schritte in die Vergangenheit“: Geschichtsprojekt, Tangerhütte // Sekundarschule „Wilhelm Wundt“ Tangerhütte, Klasse 8R
  • „Irma hat so große Füße“: Theaterstück, Halberstadt // Klatsch-Theater AG der Grundschule „Miriam Lundner“
  • „Die Gesellschaft kotzt dich aus“: Theaterinszenierung, Magdeburg // Stefan Prochnow
  • „Biber auf Weltreise“: Grundschulschreiber-Projekt, Magdeburg // Grundschule An der Klosterwuhne
  • „Weg des Grauens“: Aktionskunst, Schönebeck // Sekundarschule „Am Lerchenfeld“, Klasse 10 a/b
  • „Musik.Box“: soziales Musik-Projekt, Magdeburg // Ronja Demel, Sarah Duevel, Julia van Heerde, Franziska Gorecki, Christel Kanneberg, Maxi-Marie Koeddritzsch, Jessica Piontek, Kristin Pflugmacher,  René Aderhold, Sebastian Hoffmann, Mathis Mahler
  • „1000 Farben hat die Welt“: integratives Theaterstück, Sangerhausen // Grundschule Südwest und CJD Christophorusschule
  • „Otto Lilienthal auf Schritt und Tritt“: Kunstprojekte, Merseburg // Grundschule Otto Lilienthal
  • „Wie Kinder mit kleinen und großen Schritten das Leben entdecken“: plastische Figur, Magdeburg // Grundschule am Pechauer Platz

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