Der 7. Jugend-Kultur-Preis
Der Jugend-Kultur-Preis des Landes Sachsen-Anhalt ging 2003 unter dem Motto „Ich habe einen Traum“ in die 7. Ausschreibung. Es wurden insgesamt 63 Beiträge eingereicht. Den ersten Preis konnte der Kunstkurs der Astrid-Lindgren- Schule in Halle/Saale belegen. Der Kurs gewann mit dem Beitrag „Unterschätzt“.
Das Motto zitiert den amerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King, der mit „I have a dream“ seine Version von einer gerechten und menschenwürdigen Welt begründete. Vor allem junge Menschen haben ihre ganz eigenen Träume, die sie kreativ in ihren Kunstwerken zum Ausdruck bringen können.
Die Preise gingen dieses Jahr an:
1. Preis – 3.000 Euro
Kunstkurse der „Astrid-Lindgren“-Schule
Beitrag: eine CD-Rom mit Präsentation der Grafik- und Malereikollektion unter dem Titel „Unterschätzt“ und deren Ausstellungen in Halle
2. Preis – 2.000 Euro
Mandy Färber aus Apollensdorf
Beitrag: Videofilm, Essay und Begleitmaterial mit dem Titel „60 seconds – a lifetime“
3.Preis – 1.500 Euro
Oberstufentheater des Ludwig-Gymnasiums in Köthen
Beitrag: Theaterstücke und deren Aufführung „8-tung O.S.T.“ und „Wortgewalten“
Förderpreis – 500 Euro
Stefan Müller aus Calbe/Saale
Beitrag: Roman „Gestern noch“
Förderpreis – 500 Euro
Christina Voigt aus Sangerhausen
Beitrag: Videofilm, Essay und Begleitmaterial über das Musical „TILT“
Förderpreis – 500 Euro
Fagottquartett „Fagöttinnen“ aus Halle/Saale
Beitrag: bisherige musikalische Entwicklung und öffentliche Konzerttätigkeit
Interview mit Christina Voigts
An dieser Stelle wird eine junge Frau vorgestellt, die das Motto filmisch umsetzt: Der Grundtenor der Dokumentarfilme Christina Voigts ist der Traum und die Suche nach Alternativen zum Jetzt-Zustand.
Wie sind Sie auf den Jugend-Kultur-Preis aufmerksam geworden?
Christian Scharf von der LKJ Sachsen-Anhalt e.V. hat mir von diesem Preis erzählt, als ich mit ihm zusammen auf der Musicaltour „TILT“ in Litauen war. Er meinte, ich solle mich mit meinem Film über das Musicalprojekt doch einfach mal bewerben.
Womit haben Sie sich beworben?
Ich habe mich beide Male mit einem Dokumentarfilm beworben. Mein erster Beitrag „TILT“ ist ein halbstündiger Dokumentarfilm über ein internationales Musical. Jugendliche aus sechs verschiedenen Ländern trafen sich 2002 in Litauen und studierten dort innerhalb von nur elf Tagen ihr eigenes Musical ein und gingen damit drei Wochen auf Europatournee. Es ist ein „Roadmovie“ mit viel Leidenschaft und Musik entstanden. Mein anderer Beitrag war ein 70-minütiger Dokumentarfilm, den ich 2004 in Nepal gedreht habe: „Der Himmel über mir – Die Kinder des Shangrila Waisenhauses in Nepal“. Mein Film porträtiert das Leben der Waisenkinder in einem Heim, was Freunde von mir dort aufgebaut haben und sucht nach den Ursachen für die große Zahl von Waisenkindern in Nepal. Gleichzeitig bereiste ich das Land, besuchte viele Bauern und dokumentierte die schwierigen Lebensumstände der Nepalesen, die zwischen Diktatur, maoistischen Rebellen und hinduistischen Traditionen einen Weg in die Demokratie suchen.
Welche Rolle spielte das Motto bei Ihren Bewerbungen?
Das war witzig. Das Motto hat beide Male zufällig gut gepasst. Obwohl es eigentlich doch nicht ganz zufällig ist, denn diese Themen begleiten mich immer in meinem Leben. Alle meine Arbeiten haben einen Grundtenor, in dem es um Träume und Alternativen zum Jetzt-Zustand geht. Oder einfach ums Reisen und das Kennen lernen von anderen Menschen und Kulturen.
Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung mit dem Jugend-Kultur-Preis?
Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, dass ich für meine Arbeiten einen Preis bekommen habe. Solche Auszeichnungen helfen durchzuhalten. Meistens habe ich das Gefühl, ich „wurstele“ so vor mich hin und frage mich dann, warum ich diese und jene Schwierigkeiten auf mich nehme, nur weil ich vernarrt bin, einen Film zu machen. Ich selbst arbeite viel allein. Da ist es toll, Feedback und Anerkennung zu bekommen.
Was haben Sie mit dem Preisgeld angestellt?
Das von 2003 habe ich gleich in den neuen Film gesteckt und habe 2004 den Film in Nepal gemacht. Mit dem habe ich dann 2004 auch wieder einen Förderpreis gewonnen. Mit dem Geld, das ich da gewonnen habe, – ich gebe es zu, – habe ich mein Minus auf dem Konto wieder ausgeglichen und meine Miete bezahlt. War aber auch sehr sinnvoll, denn so konnte ich auch wieder einen neuen Film