Der 5. Jugend-Kultur-Preis

Unter dem Motto „Unser Land hat viele Gesichter“ wurde damals der 5. Jugend-Kultur-Preis abgehalten. Beim ersten kleinen Jubiläum wurden damals 47 Beiträge eingereicht. Daniela Danz, welche den 2. Platz belegte erzählte uns in einem Interview ihre Eindrücke.

Die Preise gingen dieses Jahr an:

1. Preis – 6.500 DM
Fürst-Franz-Gymnasium DessauTheaterprojekte »Frühlingserwachen & eigene frühreife Texte« und »KurtzWeill«

2.  Preis – 4.500 DM
Daniela Danz aus Halle/Saale
Lyrischer Zyklus »Serimunt«
und
Jörn Weinert aus Groß Rosenburg
Wissenschaftliche Abhandlungen »Das älteste Lehnbuch der Grafschat Barby« und »Die schöffenbarfreien Herren von Tribul«

3.  Preis – 3.000 DM
Friedrich-Bödecker-Kreis Sachsen-Anhalt e.V. und Pelikan e.V.
Text- und Bilddokumentation im Internet über das »5. Eurocamp« im Kindererholungszentrum Güntersberge/Harz

Förderpreis – 1.000 DM
Grundschule »Am Wäldchen« in Klietz
Keramik- und Spielprojekt »Ein Krokodil im Schulgarten«

Förderpreis – 1.000 DM
Landesstelle Kinder- undJugendschutz Sachsen-Anhalt e.V.
Foto-Projekt »Einsichten & Ausblicke der Tealea – Spiegelbilder sensibler Mädchen«

Das Interview mit Daniela Danz

Was bedeutete Ihnen die Auszeichnung mit dem Jugend- Kultur-Preis?
Der Jugend-Kultur-Preis des Landes Sachsen-Anhalt war für mich so etwas wie ein „Willkommensgeschenk“. Ich komme ursprünglich aus Thüringen, habe in Prag und Tübingen studiert und kam 1999 nach Sachsen-Anhalt. Irgendwo neu Fuß zu fassen ist ja immer schwierig. Der Preis bedeutete für mich, die Schwelle des „Ankommens“ in diesem Land genommen zu haben. Es tat gut, eine solche Anerkennung von den „neuen Gastgebern“ zu bekommen. Obwohl ich in der Vergangenheit schon einige andere Preise gewonnen hatte, beinhaltete dieser noch einen ideellen Zusatzwert. Er inspirierte mich ungemein für meine Arbeit in diesem schönen Bundesland.

Erinnern Sie sich noch, wofür Sie das Preisgeld ausgegeben haben?
Ich hatte damals mein Studium beendet, war schwanger und ohne Job. Das Geld ist in das tägliche Leben geflossen und war dort bitter nötig.

Sind Sie bis heute künstlerisch tätig?
Ja, als selbstständige Schriftstellerin. Seit drei Jahren leite ich aber auch noch ein Museum – das Schillerhaus in Rudolstadt.

Hat der Preis Sie darin bestärktweiterzumachen?
Ich war gerade nach Halle gekommen und der Preis war sehr wichtig für mich, denn obwohl ich von außen kam, wurde ich durch den Preis als Landesautorin angenommen.

Auszug aus der Beurteilung der Jury zu Danz
„Ihr Zyklus „Serimunt“, historischer Name ihrer Herkunfts- und Lebenslandschaft, ist, wie sie sagt, der Versuch, der Provinz einen Platz zu sichern, der Langsamkeit und selbst dem Nichtgelingen inmitten des schieren Strebens und Gewinnens. Hier klingt ein kulturkritischer, sozialer Ton an, der jeder Kunst immer auch eignet, wenn sie humanisierende Gegenwelten beschwört. Hier hört man ein kluges, brüderliches (in diesem Falle richtiger, schwesterliches) Sprechen mit den Erscheinungen, die sich hinter den Fassaden der schnellen und lauten Jetztzeit verbergen. Ihre Sprache ist unaufgeregt, und auch in ihrer beschwörenden Bilderwelt von schöner, durchsichtiger Klarheit.“

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